Erstelle einen Geschäftsplan für deine Tätigkeit als Gastgeber

Nutze diese fünf Tipps von Superhosts, um dir mit deiner Unterkunft etwas dazuzuverdienen.
Von Airbnb am 19. Juli 2019
Lesezeit: 10 Min.
Aktualisiert am 7. Juni 2021

Das Wichtigste

  • Erstelle zu Beginn ein Leitbild

    • Lass dich von Inseraten in der Umgebung inspirieren

    • Erstelle ein Budget, um deine Ziele als Gastgeber nicht aus den Augen zu verlieren

    • Lass einen Freund in deiner Unterkunft übernachten und hör dir sein Feedback an, bevor dein erster Gast eintrifft

    • Probiere Technologien wie Apps und intelligente Schlösser aus, die dich als Gastgeber unterstützen

    Nick und Sarah Roussos-Karakaian sind ein verheiratetes Superhost-Team (@nestrs) in Columbus, Ohio und haben ihre Tätigkeit als Gastgeber in ein echtes Vollzeit-Geschäft verwandelt. Als die beiden im Jahr 2012 damit begannen, ihr Untergeschoss in New York City an Reisende auf Airbnb zu vermieten, wurden sie schnell süchtig. Seitdem haben sie ihre Tätigkeit als Gastgeber zu ihrem Traumjob gemacht. Sarah ist außerdem Co-Moderatorin des Podcasts „Thanks for Visiting“, eine wichtige Informationsquelle sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Gastgeber. Hier teilen die beiden nun ihr Wissen und verraten, wie du ein Unternehmen auf Airbnb gründen kannst.

    Die Superhosts Nick und Sarah verraten dir, wie du ein nachhaltiges und gewinnbringendes Unternehmen auf Airbnb gründen kannst.

    Sarah: „Für uns begann es im New Yorker Stadtteil Queens. Ich war Schauspielerin und arbeitete auch oft als Barkeeperin.“

    Nick: „Ich war damals Praktikant mit einem Master in Architektur, der sich kaum etwas leisten konnte …“

    Sarah: „Wir wollten wirklich gerne in Immobilien investieren, wussten aber nicht so recht wie. Eines Tages sah ich dieses winzige Haus – es war das kleinste in der Gegend und für unsere Verhältnisse teuer –, aber ich war entschlossen, einen Weg zu finden, es zu kaufen.“

    Nick: „Dank des richtigen finanztechnischen Hintergrundwissens, unserer Ersparnisse und der Unterstützung durch unsere Familien schafften wir es, ein Darlehen von einer Bank zu bekommen.“

    Sarah: „Während all das geschah, erfuhr ich, dass ein Freund von mir ein Zimmer in seiner Wohnung auf Airbnb inserierte, um sich etwas zu seiner Miete in New York City dazuzuverdienen. Ich fand das echt verrückt. Damals hatten noch nicht viele Leute von Airbnb gehört. Ich sagte zu Nick, dass wir unsere Immobilie ja auch inserieren könnten. Er zögerte zwar etwas, aber ich war von der Idee absolut begeistert. Wir entschieden uns dann, es einfach zu wagen, und das war der Anfang.“

    Nick: „Ich erinnere mich daran, wie ich Toiletten geschrubbt habe und total glücklich darüber war. Wir konnten auf diese Weise unsere Hypothek bezahlen, und ich dachte mir nur ‚Wahnsinn! Wie können wir dieses Geschäft ausbauen?‘“

    Sarah: „Ich habe früher in Luxushotels gearbeitet und konnte viele Erfahrungen aus dieser Zeit mit einbringen – das habe ich geliebt. Nach vier Jahren als Gastgeber und Wohnungseigentümer in New York City hatten wir das Glück, dass ein Entwickler bei uns anklopfte und die Wohnung mit Möbeln und allem Drum und Dran kaufen wollte.“

    Nick: „Nach einigem Überlegen, einer langen Tabelle mit Orten, die für uns in Frage kamen, und einigen Roadtrips quer durchs ganze Land, bei denen wir auch die Menschen vor Ort kennenlernten, landeten wir schließlich in Columbus, Ohio.“

    Sarah: „Die Möglichkeit, Design, Gastfreundschaft und Immobilien miteinander zu verbinden – und dabei die Freiheit zu haben, unsere eigenen kreativen Entscheidungen zu treffen – ist für uns ein wahrgewordener Traum. Deshalb helfen wir anderen auch so unglaublich gerne dabei, Gastgeber zu werden.“

    1. Beginne mit einem Leitbild

    Sarah: „Bevor du loslegst, empfehlen wir dir, ein Leitbild für dich selbst zu erstellen. Dieses hilft dir besonders in den Momenten weiter, in denen du dir bei einer Entscheidung vielleicht nicht ganz so sicher bist. Dein Leitbild kann dir dann die richtige Richtung zeigen. So bekommst du auch eine bessere Vorstellung davon, wie du deine Unterkunft gestalten kannst.“

    Nick: „Wenn du dein Leitbild erstellst, solltest du dir selbst ein paar Fragen stellen:

    • Was motiviert dich?
    • Was sind deine Wertvorstellungen?
    • Wie möchtest du gerne arbeiten?
    • Wie sieht deine Vision aus?
    • Was sind deine Ziele?“

    Sarah: „Unsere Mission ist es, Räume zu verändern, die ihrerseits Leben verändern. Und genau das rufen wir uns immer wieder ins Gedächtnis.“

    2. Untersuche den Markt

    Nick: „Bevor du loslegst, solltest du dich gut informieren und einen Blick auf die Wettbewerbssituation in deiner Region werfen. So bringst du in Erfahrung, wie du deine eigene Unterkunft gestalten und erfolgreich vermarkten kannst.

    • Kenne deine Zielgruppe. Was für Leute werden deine Unterkunft am ehesten buchen? Columbus ist beispielsweise eine Stadt mit vielen Studenten, weshalb wir unsere Unterkünfte hauptsächlich auf Eltern ausgerichtet haben, die ihre Kinder besuchen.
    • Gehe deine Alleinstellungs- und Ausstattungsmerkmale durch. Sind Haustiere bei dir erlaubt? Hast du einen Parkplatz oder einen Pool? Ist deine Unterkunft besonders eingerichtet? Alles, was deine Unterkunft einzigartig macht, ist eine Möglichkeit, deinen Preis entsprechend höher anzusetzen.
    • Recherchiere ein bisschen im Internet und sieh dir die Angebote anderer Inserate auf Airbnb, Hotels und Ferienwohnungen in deiner Nähe an. Was gibt es überhaupt? Was gelten hier für Preise? Gibt es eine Möglichkeit, wie du dich davon abheben kannst?
    • Entwickle eine Preisstrategie. Wenn du noch ganz am Anfang stehst, kannst du mit dem Tool zur intelligenten Preisgestaltung von Airbnb deine Preise an Wochentagen und Wochenenden automatisch anpassen, um deine Belegungsraten zu optimieren.“

    3. Setze einen rentablen Preis fest

    Sarah: „Einen Haushaltsplan zu erstellen ist vielleicht nicht sonderlich spannend, aber es ist äußerst wichtig. Wir empfehlen dir, eine Tabelle zu verwenden und deine Kosten in drei Kategorien einzuteilen:

    Vorabkosten: Das sind die anfänglichen Investitionen, die du in deine Unterkunft steckst, bevor du sie vermietest, wie z. B. Renovierungsmaßnahmen, Ausstattung, Möbel und Fotos.

    • Nimm dir ausreichend Zeit, um in deine Ausstattung zu investieren. Du musst nicht in den teuersten Läden oder die luxuriösesten Dinge einkaufen. Sorge einfach für eine angenehme Atmosphäre. Stöbere vielleicht durch einen Secondhand-Laden oder werde kreativ und experimentiere mit etwas Farbe oder einem bestimmten Thema – das ist es, was die Aufmerksamkeit von Interessenten am Ende auf dein Inserat lenken wird.
    • Wir empfehlen Gastgebern immer, in bequeme Matratzen und Sofas sowie in schöne Bettwäsche zu investieren. Wenn man ein Hotelzimmer betritt, lässt man sich immer erstmal aufs Bett fallen – stelle also sicher, dass du ein gutes hast. Manchmal erhalten wir nur wegen des Bettes eine 5-Sterne-Bewertung, was sich natürlich auch positiv auf die Belegungsraten auswirken kann.

    Laufende Kosten: Artikel, die Gäste verbrauchen und die nachgekauft werden müssen, wie z. B. Hygieneartikel, Toilettenpapier, Küchentücher, Batterien und Glühbirnen.

    • Bietest du deinen Gästen Extras wie Wasserflaschen oder Kaffee an?
    • Erstelle eine Liste mit allen Artikeln, die du anschaffen möchtest, und gehe sicher, dass du mit den Preisen zufrieden bist
    • Schaffe dir einen Sechs-Monats-Vorrat an und behalte mit einer Tabelle stets den Überblick über deinen Bestand
    • Denke bei Artikeln wie Bettwäsche darüber nach, wie oft du sie im Laufe des Jahres ersetzen möchtest. Schließlich sollen deine Gäste immer frische und saubere Bettwäsche haben.

    Wartungs- und Verwaltungskosten: Diese Kosten decken alles ab, was du benötigst, um deine Unterkunft sicher, warm und bewohnbar zu halten. Das schließt auch Rasenflächen und den Außenbereich ein. Möchtest du eine Reinigungskraft oder einen Co-Gastgeber einstellen, der dich bei deinen Aufgaben unterstützt?

    Zähle all diese Kosten zusammen und stelle sicher, dass du mit der Summe und deinen realistischen Zielen zufrieden bist. Wenn du dich mit dem Ergebnis nicht wohl fühlst, kannst du einfach noch ein bisschen länger sparen, um deine Unterkunft ganz nach deinen Vorstellungen zu gestalten.“

    4. Denke wie ein Gast

    Sarah: „Das ist einer der Tipps, den ich Gastgebern am liebsten gebe: Bitte einen schonungslos ehrlichen Freund, in deiner Unterkunft zu übernachten. Du beschäftigst dich jeden Tag so intensiv mit dem Gastgeben, dass dir möglicherweise entgeht, was Reisende brauchen – wie etwa eine Zahnbürste oder Zahnpasta – oder dass du einen Designfehler übersehen hast. Ein Freund kann dir Feedback zu diesen kleinen, aber wichtigen Details geben. Du möchtest schließlich nicht, dass ein zahlender Gast derjenige ist, der dich darauf hinweist.“

    Nick: „Wir stellen Gästen gerne einen Korb mit Dingen zur Verfügung, die man gerne mal vergisst, wie zum Beispiel Toilettenartikel. Gastfreundschaft muss im Mittelpunkt deines Unternehmens stehen, wenn du erfolgreich sein möchtest. Das ist auch der Grund dafür, dass so viele Menschen gerne in großen Hotelketten übernachten. Hier wissen sie, was sie erwarten können: ein Zimmer, das sich anfühlt, als wären sie die allerersten Gäste, Handtücher, die sorgfältig zusammengelegt wurden, und die Gewissheit, dass sie sich auf alle Details verlassen können wie etwa ein Handyladegerät neben dem Nachttisch. Dein Ziel sollte es sein, deinen Gästen genau dieses Serviceniveau zu bieten, damit sie immer wieder gerne zurückkommen.“

    5. Automatisiere gewisse Vorgänge

    Nick: „Gastgeber zu sein ist viel Arbeit, aber seit den Anfängen von Airbnb hat sich auch vieles verändert. Es gibt heutzutage viel mehr Technologie, Tools, Hilfsmaterial und Support-Angebote, die dir bei der Organisation helfen und dein Leben als Gastgeber ein bisschen einfacher gestalten.“

    Sarah: „Wir empfehlen Gastgebern, die noch ganz am Anfang stehen, jeden Aufenthalt von Anfang bis Ende selbst zu betreuen: angefangen bei der ersten Nachricht vor der Buchung über die Begrüßung deiner Gäste bis hin zur Reinigung und der nächsten Übergabe. Sobald du alles verstanden hast, kannst du einzelne Vorgänge automatisieren. Dafür hast du unter anderem folgende Möglichkeiten:

    • Webbasierte Apps: Es gibt Apps (wie z. B. IFTTT), mit denen du Ereignistrigger programmieren und digitale Tools verbinden kannst. Wenn zum Beispiel eine Buchungsbestätigung in deinem E-Mail-Posteingang eingeht, kann eine automatische Kalendererinnerung an dich, deinen Partner oder eine Reinigungskraft gesendet werden.
    • Intelligente Schlosssysteme sind eine bahnbrechende Erfindung. Gäste erhalten einen einzigartigen Code, der nur für die Dauer ihrer Reise gültig ist. So können deine Gäste ganz einfach selbst einchecken, was bedeutet, dass wir keine genaue Uhrzeit für die Schlüsselübergabe ausmachen brauchen. Wir melden uns einfach zwischendurch, um zu fragen, ob alles in Ordnung ist.
    • Die gute alte Liste: Ich habe für jede Unterkunft eine Checkliste erstellt, die ich mir einmal im Quartal vornehme. Darin finden sich neben sicherheitsrelevanten Punkten, wie z. B. die Überprüfung der Heizungsfilter und der Batterien in den Feuermeldern, auch Aufgaben wie das Staubsaugen unter den Betten. Ich drucke die Liste aus und hänge sie in einen der Schränke. Wenn ich der Unterkunft dann mal einen Besuch abstatte, weiß ich gleich, was es in diesem Jahr noch zu tun gibt.“

    Nick: „Ein Geschäft auf Airbnb aufzubauen ist ein hartes Stück Arbeit. Wir hoffen jedoch sehr, anderen Leuten zeigen zu können, dass es möglich ist, eine eigene Immobilie als Unterkunft zu vermieten und daraus einen Vollzeit-Job zu machen – und zwar nicht nur auf eine Weise.“

    Sarah: „Ich machte damals eine berufliche Veränderung durch und hatte Angst, dass ich nie wieder etwas finden würde, das mir so viel Spaß macht wie das Schauspielen. Aber Airbnb hat unser Leben verändert. Wir können unsere eigenen kreativen Entscheidungen treffen, unser eigener Chef sein – und das macht es einfach so besonders.“

    Nick: „Diese Arbeit ermöglicht es uns, flexibel zu sein und unser Leben ein wenig mehr zu genießen. Wir hoffen, dass auch du einen Weg findest, dein ganz eigenes Unternehmen auf Airbnb zu gründen. Wenn du weitere Ratschläge benötigst, weißt du ja, wo du uns findest.“

    Viel Spaß beim Gastgeben!
    Nick und Sarah, Nestrs

    Das Wichtigste

    • Erstelle zu Beginn ein Leitbild

      • Lass dich von Inseraten in der Umgebung inspirieren

      • Erstelle ein Budget, um deine Ziele als Gastgeber nicht aus den Augen zu verlieren

      • Lass einen Freund in deiner Unterkunft übernachten und hör dir sein Feedback an, bevor dein erster Gast eintrifft

      • Probiere Technologien wie Apps und intelligente Schlösser aus, die dich als Gastgeber unterstützen

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      19. Juli 2019
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